WordPress schneller machen
Eine schnelle Webseite verbessert die Nutzererfahrung und das Suchmaschinenranking bei Google und Co. Ich zeige dir, wie du die Ladezeit und Geschwindigkeit deiner WordPress-Webseite optimieren kannst. Mit diesen Tipps wird deine Webseite doppelt so schnell oder sogar noch schneller.
Um die Geschwindigkeit deiner WordPress-Webseite zu verbessern, ist es wichig, die Optimierungspotenziale für jede Einzelseite betrachten.
Die wichtigsten Faktoren für schnelle Ladezeiten
1. Seitengröße
Die Seitengröße wird in Kilobyte angegeben, bei großen Seiten in Megabyte. Beim Aufruf der Seite muss der Browser jedes einzelne Byte laden, bis die Seite in seiner Gesamtgröße vollständig geladen ist. Je weniger Bytes geladen werden müssen, desto schneller ist die Seite. Bilder beeinflussen die Seitengröße am stärksten. Deshalb solltest du auf die Bildgrößen-Optimierung ein besonderes Augenmerk legen.
2. Anzahl der HTTP-Anfragen
Jedes geladene Bild, Script und andere Dateien erzeugen HTTP-Anfragen. Je weniger HTTP-Anfragen beim Laden der Seite anfallen, desto schneller ist die Ladezeit. Bilder und Scripte, die für die Darstellung der Seite above the fold nicht benötigt werden, sondern erst nach dem Scrollen, können verzögert geladen werden, was die Anzahl der HTTP-Anfragen verringert und die Ladezeit verbessert.
3. Time To First Byte (TTFB)
Time To First Byte (TTFB) ist die Zeitspanne zwischen der Anfrage der Webseite und der Verarbeitung des ersten Bytes. TTFB hat Auswirkungen auf die Website-Performance und kann sich auf das Suchmaschinenranking auswirken. Die Metrik ist vom Caching der Webseite und von den technischen Gegebenheiten des Webseiten-Hosters abhängig und sollte bei der Auswahl des Hosters berücksichtigt werden.
WordPress schneller machen durch Optimierung der Ladezeit
Die Seitengröße und die Anzahl der HTTP-Anfragen lassen sich bei den meisten Webseiten mit einfachen Maßnahmen reduzieren. Die Verbesserung der Time To First Byte ist neben dem Einsatz eines effektiven Cachings vom Hosting der Webseite abhängig. Die Gesamtladezeit ist jedoch deutlich wichtiger. Bevor du jetzt überhastet deinen Hoster wechselst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass die Time To First Byte lediglich bei einer technischen Messung der Ladezeit wichtig ist, jedoch beim Nutzer der Webseite kaum spürbar ist. Wenn du für deine WordPress-Seite bereits ein Caching benutzt, hast du schon einen wichtigen Schritt zur Verbeserung der Time To First Byte und der Gesamtladezeit getätigt. Es gibt aber SEO-Faktoren, die eine viel höhrere Gewichtung haben als die Time To First Byte. Deshalb lohnt sich ein Hosting-Wechsel wegen einer besseren Time To First Byte nicht. Stattdessen solltest du dich auf SEO-Faktoren konzentrieren, die sich stärker auf das Suchmaschinenranking auswirken.
Cache-Plugin nutzen, um die Ladezeit zu verbessern
Um WordPress schneller zu machen, braucht man einen Cache, also einen Zwischenspeicher für seine Webseite. Der Browser liefert die zwischengespeicherte Version der Webseite beim Nutzer aus, ohne das HTML, die CSS-Dateien, die Bilder und die Scripte neu verarbeiten zu müssen. Das geht natürlich viel schneller als ohne Zwischenspeicher. Ein Cache-Plugin stellt einen solchen Zwischenspeicher zur Verfügung und trägt zur starken Verbesserung der Ladezeit von WordPress-Seiten bei. Die Nutzererfahrung mit der Webseite verbessert sich, was Suchmaschinen durch eine höhrere Verweildauer und dem Besuch meherer Unterseiten registrieren. In Folge dessen verbessern sich die Suchmachinenrankings.
Das Cache-Plugin WP-Rocket ist meine klare Empfehlung für jeden Betreiber einer WordPress-Seite. Es benötigt kein technisches Know-How und ist einfach zu konfigurieren. Zudem schneidet WP-Rocket bei Geschwindigkeitstests mit anderen Cache-Plugins immer sehr gut ab. Die 59 Euro pro Jahr, die das Plugin bei der Nutzung auf einer Webseite kostet, sind eine enorm gute Investition.
Verbesserung der Ladezeit durch Bildoptimierung
Abmessungen der Bilder nur so groß wie nötig
Die Dateigröße von Bildern kann durch geringere Abmessungen und einem geeigneten Kompressionsverfahren deutlich veringert werden. Die Abmessungen sollten nur so groß sein, wie sie für die Webseite benötigt werden. Wenn ein Bild der Größe 1200 x 900 Pixel nur mit 800 x 600 Pixel angezeigt wird, müssen beim Seitenaufruf unnötige Kilobytes geladen werden. Eine Verkleinerung der Bild-Abmessungen auf die tatsächlich angezeigte Größe macht die Webseite schneller. Je mehr Bilder beim Seitenaufruf geladen werden, desto mehr Ladezeit kann man mit der Optimierung der Bildabmessungen eingesparen.
Bilder above the fold vorladen und hoch priorisieren
Bilder above the fold sind beim Aufruf einer Webseite ohne zu scrollen sichtbar. Das ist beim Logo-Bild und bei einem einführenden Artikel-Bild normalerweise immer der Fall. Es macht Sinn, diese Bilder vorzuladen und beim Laden aller Webseitenlemente hoch zu priorisieren, damit der above-the-fold-Teil der Webseite möglichst schnell angezeigt wird. Durch diese Verfahrensweise verbessert sich eine wichtige Kennzahl für die Ladegeschwindigkeit einer Webseite, der sognenannte First Contentful Paint (FCP). Die Kennzahl beschreibt, wann alle above-the-fold-Elemente vollständig geladen sind, damit der Besucher mit der Webseite interagieren kann, zum Beispiel Videos abspielen, Bilder in einer Lightbox öffnen oder Formulare ausfüllen und abschicken.
Bilder komprimieren mit dem Plugin Smush
Das Plugin Smush opimiert Bilder beim Hochladen, sodass die Dateigröße bei gleicher Bildqualität deutlich kleiner wird. Für diese Aufgabe ist die kostenlose Version des Plugins völlig ausreichend.
Smush ist empfehlenswert, wenn mehrer Redakteure an einer WordPress-Webseite arbeiten. Die Redakteure können Bilder in die Mediathek hochladen, ohne sich Gedanken über die Bildkomprimierung machen zu müssen, weil das Plugin die Dateigröße der Bilder automatisch im Hintergrund optimiert.
Bilder mit Photoshop komprimieren
Wer mit Photoshop arbeitet, benötigt kein WordPress Plugin, das die Abmessungen oder die Dateigröße von hochgeladenen Bildern optimiert. Photoshop ist bei der Verkleinerung der Bildabmessungen und der Dateigröße unschlagbar, weil man den Grad der Opimierung wählen kann und immer einen Vorher-Nachher-Vergleich hat. So kann man die Dateigröße und den Verlust der Bildqualität durch die Optimierung gegeneinander abwägen. Bei der Bildbearbeitung mit Photoshop kannst du Bilder bereits optimiert in WordPress hochladen. Du findest die Komprimierung unter Datei > Für Web und Geräte speichern.
Anzahl der WordPress Plugins auf ein Minimum beschränken
Für fast jede Funktionalität gibt es in WordPress mittlerweile ein Plugin. Bei deren Nutzung muss man sich aber darüber bewusst sein, dass der Browser beim Aufruf der Webseite zusätzliche Scripte mit den darin enthaltenen Code verarbeiten muss. Dabei gilt, dass Plugins die Ladezeit der Webseite verlangsamen (außer Performance-Plugins wie zum Beispiel WP-Rocket). Daher muss man den Nutzen eines Plugins immer einer schlechteren Ladezeit gegenübergestellen. Man sollte sich fragen:
- Brauche ich eine bestimmte Funktionalität unbedingt auf meiner WordPress-Seite?
- Wenn ja, kann ich die Funktionalität auch ohne Plugin realisieren?
1. Beispiel: Inhaltsverzeichnis
Ein Inhaltsverzeichnis besteht lediglich aus einer Liste, die Links mit Sprungmarken enthält. Zumeist kann man die Inhaltsübersicht auch ein- und ausklappen, was einer Akkordion-Funktion entspricht. Alle diese Elemente lassen sich mit HTML und CSS realisieren. Für ein Akkordion gibt es bespielsweise Code-Generatoren die nur mit HTML und CSS arbeiten (einfach mal danach googeln). Man benötigt für ein Inhaltsverzeichnis nicht unbedingt ein Plugin, bei dem der Browser noch zusätzlich PHP-Scripte verarbeiten muss. Der Scriptaufruf und der darin verarbeitete PHP-Code sind die maßgeblichen Bremsen für die Geschwindigkeit der WordPress-Seite.
2. Bespiel: Einfache Tabellen
Auch für einfache Tabellen gibt es Code-Generatoren, die nur mit HTML und CSS arbeiten. Ich nutze einen Code-Generator, der einfache Tabellen responsive generiert. Somit benötige für meine Tabellen auf dieser Webseite kein Plugin und verbessere die Ladezeit.
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